Versicherungen

Versicherungen

Versicherungen sind eine notwendige, manchmal auch nützliche, oft aber auch nervige Sache. Man braucht sie, weil sie Vorschrift sind, man macht sie, weil sie sinnvoll erscheinen, und einige erschließen sich mir nicht. Die KFZ-Versicherung ist eine, die man haben muss. Unser altes Auto wurde vom Opa meines Mannes angeschafft, der es ihm irgendwann zum Fahren überlassen hat, weil es sonst nur noch ungenutzt rumgestanden hätte. So ist es nach und nach in unseren Besitz gekommen. Das Fahrzeug lief auf meinen Schwiegerpapa, auch die Versicherung, das hatten die Umstände damals so ergeben und es war bisher nicht nötig, das umzumelden. Jetzt mit dem neuen Wagen wollten wir das aber zurechtrücken. Das erforderte erst einmal das Einholen von Informationen, mehrere Emails und Telefonate mit der Versicherung und dann warten, bis von Versicherungsseite die notwendigen Dokumente gestellt wurden. Dass mir das alles zu lange dauerte, brauche ich, glaube ich, nicht zu erwähnen. Ich mag es nicht, wenn solche Sachen in der Luft hängen. Grundsätzlich war es keine große Sache, wir konnten sogar die bisher geleisteten Versicherungsjahre übernehmen, was großartig ist. Der Prozess dahin war auch für Versicherungsbelange echt unkompliziert und schnell, aber nicht für meine Vorstellung von Effizienz. Ich schwanke mit meiner Bewertung der Situation von „hm, das ging ja schön schnell“ zu „warum dauert das denn jetzt schon wieder?“, weil ich sie einerseits mit meinen bisherigen Erfahrungen vergleiche, die mir gezeigt haben, dass Versicherungen immer langsam und umständlich arbeiten, und andererseits mit meinen Wunschvorstellungen, wie etwas laufen könnte, wenn es denn ideal verliefe. Den Prozess hatten wir sofort angestoßen, nachdem wir das neue Auto gekauft hatten, noch am selben Tag. Bis das Auto bei der Behörde angemeldet und registriert wurde, konnte sich da auch nichts tun, weil es dafür Vorgangsnummern etc. braucht, bis das dann über die Bühne ist, bekommt man eine vorläufige Versicherung. So weit so gut. Ich hatte im Teil 6 der Autogeschichte ja schon erwähnt, dass wir direkt nach der Abholung des neuen Wagens noch zur Versicherung fahren wollten, was wir auch getan haben. Dort angekommen war der zuständige Sachbearbeiter nicht im Haus, was nicht schlimm war, eine andere Mitarbeiterin hat uns gut betreut, jedoch konnte der Vorgang nicht bearbeitet werden. Wenn ein Auto angemeldet wird, erhält die Versicherung die Meldung der Behörde zum Ende des Arbeitstages und kann dann den Vorgang am nächsten Tag bearbeiten (deshalb braucht es auch eine vorläufige Versicherung für den Zeitraum zwischen der Meldung und dem Beibringen der notwendigen Daten durch den Besitzer). Da wir am selben Tag, also am Tag der Anmeldung, noch bei der Versicherung waren, lag die Behördenmeldung noch nicht vor und somit konnte unsere Versicherung nicht weiterbearbeitet werden. Aber immerhin wurden unsere Daten schon einmal aufgenommen und dem Sachbearbeiter auf den Tisch gelegt. Das meine ich mit unnötig umständlich. Schade, dass man das nicht vorher weiss bzw. dass es zu dieser Verzögerung kommen muss. Es bedeutete für uns, dass wir noch einmal zur Versicherung hinfahren mussten, um die Unterlagen zu unterschreiben bzw. hätte man das Ganze postalisch gemacht, hätte es noch einmal länger gedauert, auch über den digital-postalischen Weg. Mein Mann ist abends nach der Arbeit noch einmal hingefahren. Aus dem „mal eben“ wurde dann aber eine längere Sitzung von gut eineinhalb Stunden. Eigentlich ging es ja nur noch um die Unterschrift der Versicherungspolice, eine Formalität. Der Sachbearbeiter hatte es jedoch anscheinend nicht eilig und alles bis ins Detail mit meinem Mann noch besprochen. So störend es sein mochte, dass da ein Abend für draufging, so angenehm schilderte mein Mann auch das Gespräch. Wie gut ist es bitte, wenn ein Sachbearbeiter sich die Zeit nimmt, dem Kunden alles zu erklären, auch wenn das Überstunden bedeutet? Und wie gut ist es bitte, wenn er das auch noch gern tut? Dafür können wir, glaube ich, echt dankbar sein. Es mag anstrengend sein, Anekdoten lauschen zu müssen, aber wenn es hilft, die Bestandteile der Versicherung zu verstehen und die Abläufe, nimmt man das doch gerne in Kauf. Somit kann ich zum ganzen Ablauf abschließend sagen, dass es im Kontakt mit Versicherungen immer kompliziert und lang läuft, aber manchmal hat das auch etwas Gutes. Die Prozesse sind zwar manchmal unnötig kompliziert, aber irgendwer mag sich da auch mal etwas gedacht haben, was vielleicht tatsächlich Probleme verhindert, die sich mir nur auf Mangel von Informationen nicht erschließt. Jedoch kommt man an solche Informationen auch nicht ran und das ist das eigentliche Problem. Nimmt sich ein Sachbearbeiter so Zeit für einen, wie das bei uns der Fall war, dann dauert das zwar, aber das ist in diesem Fall positiv. Nicht immer ist eine Verzögerung also etwas Schlechtes, manchmal ergibt sich auch etwas Unerwartetes daraus, das man gebrauchen kann. Mein Fazit hierzu lautet: Es mangelt an Informationsmöglichkeiten für die Allgemeinheit. Damit meine ich jetzt nicht, den allgemeinen Kram, den man auf fast jeder Webseite fast jeder Versicherung finden kann. Ich meine auch nicht, das halbseidene oder sehr unpräzise Halbwissen, das man sich im Internet auf offiziellen Seiten, in Foren und Ratgebern ergoogeln kann. Ich wünsche mir wirklich mehr Zugang zu wichtigem Wissen, zu relevantem Wissen und den einfacher und sicherer. Ich bin nicht unerfahren darin, Quellen im Netz zu beurteilen. Ich habe das damals noch gelernt, als das Internet noch neu war und man dem Ganzen weniger getraut hat als heute, obwohl damals weniger Unsinn darin kursiert ist als heute. Ich habe auch noch gelernt mit analogen Quellen zu arbeiten. Ich wünsche mir wieder mehr Tiefe und Gewicht in den zu findenden Informationen.


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